Es war ein Auf und Ab mit mehr Tiefs als Hochs, das Vereinsjahr 2020 der Musikgesellschaft Wasen. Doch haben wir Musikantinnen und Musikanten uns an kleinen Dingen erfreut und das Beste daraus gemacht. Ein Rückblick auf ein (zu) ruhiges Jahr 2020.
Anfangs dieses Jahres war die Welt noch in Ordnung und wir starteten wie gewohnt musikalisch ins neue Jahr und umrahmten die Neujahrspredigt in der Kirche Wasen. Dies ist die Möglichkeit für uns Musizierende wie den Dirigenten, einige Stücke aus dem Repertoire fürs Jahreskonzert erstmals vor Publikum vorzutragen. Ein Vorgeschmack für die Zuhörenden. Und von der Wase-Musig wissen danach jeweils alle, was es noch zu üben gibt …
«Wase-Musig on Air» als Highlight
Gesagt, getan – wir machten uns an den Feinschliff des vielfältigen Programms. Ende Januar war es soweit, das erste Highlight im Vereinsjahr stand unmittelbar bevor. Und wie sich bald herausstellen wird, sollte es das einzige bleiben. Unter dem Motto «Wase-Musig on Air» boten wir unserem begeisterten Publikum ein vielseitiges Konzerterlebnis, in dem eine musikalische Rosine der anderen folgte. Ausserdem ehrten wir unseren Dirigenten Marc Fuhrer und blickten gemeinsam auf die vergangenen zehn Jahre zurück. Eine schöne, fruchtbare Zusammenarbeit und Kameradschaft, in welcher Marc Fuhrer uns, die Wase-Musig, bis hin zum bisher grössten Höhepunkt, dem Doppelsieg am Bernischen Kantonal-Musikfest in Thun 2019 geführt hat.

Übrigens, für den «grossen Sieg» wurden wir am Anlass «Gemeinde Sumiswald ehrt» im Februar 2020 geehrt.


Neue Ideen für die Vereinsaktivitäten
An der ordentlichen Hauptversammlung anfangs März genehmigten wir voller Tatendrang das neue Tätigkeitsprogramm. In diesem hätten einige neue Ideen Platz gefunden. Hätten, wenn da nicht dieser Virus wäre … aber schön der Reihe nach.

Vom Skiweekend in den Lockdown

Es reichte noch für ein herrliches Skiweekend in Grindelwald, dann kam der Lockdown – von einem Tag auf den anderen. Jegliches Proben war verboten, von Auftritten ganz zu schweigen.

Den Jubilaren eine Freude machen
Erst im Juni gab es erste Lockerungen und wir trafen uns für eine erste Probe in der Aula. Ausgerüstet mit einem Schutzkonzept und Haushaltpapier, um dem Kondenswasser Herr oder Frau zu werden sowie mit genügend Abstand.

Ende Juni durften wir Susanna Reist mit einem Geburtstagsständli beglücken und ein feines «Znüni» sowie einen wunderbaren Sonnenuntergang auf dem Hinter Arni geniessen. Die Freude war nicht nur bei der Jubilarin gross: Wie lange hatten wir von der Wase-Musig sehnsüchtig darauf gewartet, endlich wieder einmal vor Publikum aufzutreten und somit allen eine Freude zu bereiten. Es war so schön, dass wir kurz darauf ein weiteres Ständli im Alterszentrum SUMIA zum Besten gaben – zur grossen Freude der Bewohnerinnen und Bewohner.
Aus bekannten Gründen mussten wir auch auf unsere neue «(L)Oeli Chiubi» sowie das Platzkonzert verzichten. Deshalb beschlossen wir, unseren Seelen zum Abschluss vor der Sommerpause trotzdem etwas Gutes zu tun: Wir trafen uns bei der Familie Meister in der vorderen Kurzenei zum Grillplausch und genossen einen herrlichen Sommerabend. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Meisters für die Gastfreundschaft .

Ein Neustart in der Turnhalle
Mitte August begannen wir wieder mit Proben. Um die Abstände und das Schutzkonzept einzuhalten, übten wir fortan in der Turnhalle. Herzlichen Dank der Männerriege, die aufgrund des erhöhten Risikos vorläufig auf Hallentrainings verzichten und damit der Dorfmusik ermöglichen, überhaupt üben zu können. Mit dem Jubilarenkonzert, als neues Ziel Ende Oktober, starteten wir Wäseler mit neuem Elan und übten fleissig. Kurz vor dem Ziel, am Freitag, 23. Oktober, wurde unsere Vorfreude auf einen neuerlichen Auftritt jäh zerstört. Der Kanton Bern erliess strenge Vorschriften, um die explosiv in die Höhe geschossenen Infektionsrate einzudämmen. Von einer Minute auf die andere waren unsere Pläne begraben und alle Proben bis mindestens Ende November abgesagt.
Umso wichtiger sind in solchen Momenten das unvergessene «Doppelgold» und der schöne Tag in Thun im letzten Jahr. Sie helfen uns auch schwierige Zeiten, praktisch ohne Probebetrieb und somit Musik zu meistern.
Ein Lichtblick
Gesamtproben sind ab Ende November nach wie vor keine möglich, dafür ist das Spielen in Kleinformationen erlaubt. Deshalb spielten wir in drei Ensemble-Gruppen von maximal 15 Personen fünf-stimmige Literatur wie Weihnachtslieder, Gospels etc. in der Kirche Wasen. Die Teilnahme war freiwillig und richtete sich an alle Wase-Musikantinnen und -Musikanten, die auch in dieser Zeit gemeinsam musizieren wollten. Viele von uns waren nach wie vor motiviert und machten mit – ein gutes Zeichen für unseren Verein. Selbstverständlich übten wir auch in der Kirche gemäss den nach wie vor geltenden Schutzmassnahmen.
Ensembles und ein verschobenes Jahreskonzert
Die Freude war von kurzer Dauer. Am 9. Dezember verschärften Bund und Kantone die Massnahmen erneut. Ab sofort waren nur noch Fünfer-Ensembles erlaubt. Für ein paar unerschrockene Wase-Musikantinnen und -Musikanten war auch dies kein Hindernis. Sie üben bis heute unter erlaubten Möglichkeiten im kleinen Rahmen weiter. Eine Fünfer-Kleinformation wird Eingeübtes zweimal am Neujahrs-Kurzgottesdienst in der Kirche zum besten geben.
Unser Jahreskonzert Ende Januar wird ebenfalls nicht stattfinden, aber wie sagt man so schön, aufgehoben ist nicht aufgeschoben. Sobald es hoffentlich im neuen Jahr Möglichkeiten gibt, werden wir uns etwas einfallen lassen, damit unsere Musik wieder durchs Dorf klingt!
Dank und Ausblick
Last but not least gebührt unseren treuen Fans der Wase-Musig ein herzliches Dankeschön. Neuigkeiten von uns erfährt ihr jeweils hier oder in den sozialen Medien – auf unserem Instagram- oder Facebook-Profil. Wir freuen uns auf eure zahlreichen, momentan halt virtuellen Besuche und hoffen, bald wieder live für euch aufzuspielen.

Wir blicken nach vorne und wünschen uns fürs Jahr 2021 viel Musik und Gesundheit für uns alle – dass wir bald wieder gemeinsam musizieren, Konzerte spielen, Feste feiern und unsere neuen Vereinsaktivitäten lancieren.
«Ä guete Rutsch», alles Gute für 2021 und auf bald,
eure Wase-Musig
Text: Franziska Dubach, MG Wasen