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Konzerthighlight zum Abschluss einer Ära

Marc Fuhrer mit Dirigentenstock

Marc Fuhrer leitet das Jahreskonzert der Wase-Musig zum letzten Mal.

Zu seinem Abschied und als Rückblick auf seine 15-jährige Ära bei der «Wase-Musig» haben wir unserem Dirigenten Marc Fuhrer ein paar Fragen gestellt.

Marc, wie fühlst du dich wenige Tage vor den letzten Auftritten mit der «Wase-Musig»?

Ein eigenartiges Gefühl, da jetzt dieser Abschied – von dem ich schon so lange wusste, dass er kommen wird – konkret wird. Einerseits freue ich mich sehr auf diese Konzerte, aber andererseits geht mir der Abschied von so vielen langjährigen und guten Freundinnen und Freunden schon nahe.

Auf welche Stücke darf sich das Konzertpublikum besonders freuen?

Natürlich auf alle;)! Ein besonderes Highlight ist sicherlich «Windows of the World», welches in sechs Sätzen verschiedene Orte dieser Welt musikalisch beschreibt. Dieses Stück ist für uns als Ganzes, aber auch für viele Solistinnen und Solisten eine sehr grosse Herausforderung, die wir in den letzten Jahren immer wieder «hinausgeschoben» haben, aber an die wir uns nun wagen!

Mehr Infos zum Jahreskonzert 2025

Marc Fuhrer lachend
Mit den Jahreskonzerten 2025 verabschiedet sich Dirigent Marc Fuhrer von der Wase-Musig. ©Alex Bichsel

Du konntest mit dem Emmentaler Verein viele musikalische Erfolge feiern. Welcher war für dich der wichtigste?

Der Sieg am Kantonalen Musikfest 2019 in Thun in der 3. Stärkeklasse. Nach mehreren zweiten Plätzen an früheren Festen wollte ich diesen Sieg unbedingt, auch wenn ich das damals niemandem offen gesagt habe! Wir haben uns sehr intensiv und zielgerichtet auf den Wettbewerb vorbereitet und kaum etwas unversucht gelassen. Dass es dann am Fest mit dem Sieg in einem solch grossen Teilnehmerfeld perfekt aufgegangen ist, war schon sehr schön und hat auch für den Verein den Boden bereitet für spätere Erfolge und den schönen Einstand in der 2. Stärkeklasse im letzten Jahr.

Was waren rückblickend deine Highlights mit der MG Wasen?

Da gab es in dieser langen Zeit natürlich sehr viele, seien es Auftritte, Reisen oder auch einfach die Freude an den Proben, wenn wir musikalische Passagen, die zu Beginn unspielbar erschienen, auf einmal meistern konnten. Meine Musikkameradinnen und -kameraden wissen, dass ich auf die Wettbewerbe hin jeweils sehr ehrgeizig werden konnte und ich diese Herausforderungen gerne habe. Aber die schönsten Anlässe im Jahresverlauf bleiben für mich trotzdem die Jahreskonzerte Ende Januar «zu Hause im Wasen» und deshalb wollte ich meine Zeit mit der Wase-Musig unbedingt auch damit abschliessen.

Wase-Musig auf der Bühne des EMC 2023
Marc Fuhrer mag Wettbewerbe wie z. B. den EMC. ©Alex Bichsel, EMC2023

Ein Stück, das dich immer mit der «Wase-Musig» verbinden wird?

Auch da gibt es viele, aber wenn ich wählen muss: «Music» von John Miles, das mein erstes Stück war, dass ich mit der Wase-Musig erarbeitet habe und die «Lepidoptera Suite», die mein Bruder für uns als Selbstwahlstück für das Kantonale in Thun komponiert hat.

Ein prägendes Erlebnis?

Sehr nahe gegangen sind mir und uns allen die drei Todesfälle in den eigenen Reihen in den letzten anderthalb Jahren, die uns zum Teil sehr unerwartet getroffen und erschüttert haben. Nachdem es zuerst unmöglich erschien, gleich wieder zu spielen, gelang es uns trotz allem, einen schönen Beitrag zu den Abdankungsfeiern zu leisten und so würdig von unseren Kameraden Abschied zu nehmen. Das zeigt, welche wichtigen Funktionen für den Zusammenhalt und für die Bewältigung von schwierigen Situationen ein Verein wie die Wase-Musig übernehmen kann.

Ein musikalischer Blick in deine Zukunft.

Ich werde bereits ab Ende Januar und bis zu den Sommerferien interimistisch die Musikgesellschaft Walperswil dirigieren, bevor im Sommer der neue Dirigent übernehmen kann. Wie es danach für mich weitergeht, lasse ich auf mich zukommen. Ich bin in der privilegierten Situation, dass das Dirigieren immer noch «nur» mein Hobby ist und ich nicht aus finanziellen Gründen dirigieren «muss», sondern nur Dinge machen kann, die mir Freude bereiten. Und da hat die Wase-Musig die Messlatte für mich hoch gesetzt!

Was wünschst du der Wase-Musig?

Nur das Allerbeste! Vor allem aber, dass sie weiterhin immer bestrebt ist, neues zu wagen, die eigenen musikalischen Grenzen stetig zu verschieben und den Weg fortführt, den ich in den letzten Jahren begleiten durfte. Die Kameradschaft in diesem Verein ist einzigartig und ich hoffe, dass weiterhin alle bestrebt sind, den Verein weiter vorwärtszubringen. Ein Dirigent kann allein nichts ausrichten, nur die Mitglieder erwecken eine Musikgesellschaft zum Leben und bringen sie zum Klingen!

Dein Schlusswort.

Ich möchte in erster Linie einfach nur «Danke» sagen für die schönen Jahre, die ich mit der Wase-Musig erleben durfte. Und ich wünsche mir, dass diese Freundschaften, die zum Teil weit über das Musikalische hinausgehen, noch lange bestehen bleiben, auch wenn wir uns in Zukunft nicht mehr jede Woche an der Probe sehen!

Text: Franziska Dubach